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Wenn meine Grauvieh-Mädels wieder zuhause am Hof sind und sich die Gräser auf den umliegenden Weiden schmecken lassen, kehrt bei meiner Familie und mir noch keine Ruhe ein. Auf der Alm ist nämlich noch Einiges zu tun: Nach dem langen Sommer muss nicht nur im Haus aufgeräumt werden, auch die Wiesen und Weiden brauchen Pflege. Wir legen die Zäune nieder, bevor der Schnee kommt, und bereiten die Grünflächen auf den nächsten Frühling vor.
Mist mit Mehrwert
Als Heumilchbauer nutze ich dafür traditionell den Mist der Kühe als natürliches Düngemittel. Das ist biologisch und nachhaltig – und eine ziemlich mühselige Arbeit.
Wie ihr auf den Bildern seht, tragen meine Frau Carolin und ich die Kuhfladen erst zusammen, um sie dann mit dem kleinen Traktor, dem „Muli“, gleichmäßig über die Wiesen zu streuen. Dabei braucht es gute Nerven, denn die Hänge sind teilweise ziemlich steil. Und auch der Traktor muss nachher ordentlich geputzt werden!
Aber ich will mich nicht beklagen: Früher wurde der „Mulch“, also der Mist, noch auf dem Rücken der Kühe transportiert und mit der Hand verteilt. Da ist mir die heutige Methode eindeutig lieber.
Unser Heuzimmer
Zuhause bin ich nach getaner Arbeit dann besonders gern. Erstens ist der Blick ins Tal bei diesem tollen Herbstwetter unglaublich schön. Zweitens duftet es im Stall einfach herrlich. Wenn sich Krone, Stern und die anderen Damen am Abend zur Ruhe legen, werfe ich nochmal einen Blick in unser Heuzimmer, das bis unters Dach mit getrockneten Gräsern und Kräutern gefüllt ist.
Die Arbeit des gesamten Sommers türmt sich auf und wird gerade reichen, um meine Mädels in den nächsten Monaten mit duftendem Heu zu versorgen. Das ist es wert. Der Winter kann kommen.