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1.) Das richtige Schmelzverhalten – gewusst wie
Käse ist nicht gleich Käse. Jede Käseart hat ihr eigenes Schmelzverhalten:
- Hartkäsesorten wie Heumilch-Bergkäse oder Heumilch-Emmentaler schmelzen weniger stark. Bei 180° Grad Umluft beginnt Hartkäse zu schmelzen, bei 200° Grad entsteht eine schöne Knusper-Kruste.
- Weichkäse wie beispielsweise Camembert schmelzen bereits früher. Die Rinde schmilzt nicht und kann bitter werden. Wer das nicht mag, schneidet die Rinde einfach weg.
- Das Alter des Heumilchkäses ist entscheidend: Jüngerer Käse zerfließt schneller als lange gereifter.
- Fein geriebener Käse schmilzt schneller.
- Käse mit schmelzendem Teig wie Schnittkäse (Räßkäse, Rahmkäse) eignen sich sehr gut zum Überbacken. Bei 180 °C verteilt sich der Schnittkäse gleichmäßig und fließend über das Gericht. Bei 200 °C wird er goldbraun und knusprig.
- Wer es kräftig und schmelzend mag, mischt einfach Käsesorten wie z. B. Bergkäse und Räßkäse.
- Weichkäse mit kräftiger Rotkultur (Großer Stinker, Bachensteiner) gibt dem Gericht eine intensive Note und sollte bei mäßiger Temperatur (160 °C) geschmolzen werden.
- Weichkäse mit Weißschimmel (Camembert) schmilzt ebenfalls bei mäßiger Temperatur (160 °C) sehr gut und gleichmäßig. Eventuell die Rinde vor dem Schmelzen wegschneiden, da sie nicht zergeht und bitter schmecken kann.
- Blauer Edelschimmel im Käseteig schmilzt nicht gleichmäßig, gibt aber jedem Gericht ein kräftiges Aroma. Sollte bei mäßiger Temperatur (150 °C) geschmolzen werden, sonst schmeckt er bitter.
2.) Es wird heiß – die perfekte Temperatur
Höhere Temperaturen lassen deinen Käse knusprig werden, intensivieren aber auch den Geschmack. Gib daher Acht beim Salzen und Würzen! Zu starke Hitze kann Käse bitter schmecken lassen. Temperaturen zwischen 160° bis 200° Grad sind optimal.
Beilagen wie gekochte Kartoffeln, Brot & Co. sind wunderbare Klassiker, die immer gut ankommen. Wenn du deinem Raclette aber das gewisse Etwas verleihen möchtest, kannst du ruhig kreativ werden. Wie wäre es zum Beispiel mit einem warmen Trauben-Walnuss-Salat als Beilage? Er passt fabelhaft zu allen Käsesorten und lässt deine Gäste staunen:
3 EL grob gehackte Walnüsse kurz in 3 EL Olivenöl anrösten, 2 EL Honig, Abrieb und Saft einer Zitrone, 200 g kernlose Trauben sowie Salz und Pfeffer zugeben und einige Minuten köcheln lassen. Leicht lauwarm oder abgekühlt zum Raclette genießen!
Auch ein winterlicher Orangen-Fenchel-Salat schmeckt hervorragend zu würzigem Käse. Gleich mal ausprobieren!
Wie du siehst, eignet sich Obst hervorragend, um es auf dem Raclettegrill zuzubereiten. In Kombination mit würzigem Käse ergibt es eine tolle Abwechslung zum herkömmlichen Belag. Hast du in deinem Raclette-Pfännchen schon mal Birne und Avocado mit Heumilch-Bergkäse knusprig überbacken? Und dazu einen fruchtig-frischen Joghurtdip mit Limette ausprobiert? Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Bring deine Gäste zum Staunen!
Die Augen sind manchmal größer als der Magen, und so bleiben nach einem Raclette oft zahlreiche Zutaten übrig. Wie verwertet man diese Reste nun am besten? Am wichtigsten ist, dass die wertvollen Heumilchprodukte richtig verpackt und gelagert werden. Infos hierzu liest du in unserem Blogbeitrag „Länger genießen: So lagerst du Heumilchkäse richtig“.