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Nach dem Winter ist es besonders wichtig, die optimale Grundlage für meine Weiden zu schaffen, damit die Qualität des Futters später passt. Deshalb beginnen wir je nach Witterung im März oder April damit, die Maulwurfhügel zu begradigen. Das geschieht je nach Lage mit der Maschine, in Steillagen aber auch per Hand. Meine Familie und ich bewirtschaften rund um den Kuchlerhof insgesamt 5,6 Hektar Land. Zur besseren Vorstellung: Die Fläche ist ungefähr so groß wie acht Fußballfelder, aber natürlich bei weitem nicht so eben. Das kann schon ganz schön anstrengend werden! Umso schöner ist es dann, wenn die ersten Gräser und Kräuter ihre bunten Blüten zeigen.
Nachhaltige Heuwirtschaft
Wer die prachtvollen Wiesen im Frühsommer blühen sieht, glaubt kaum, dass diese natürliche Schönheit quasi „von alleine“ entsteht. Die traditionelle Wirtschaftsweise von uns Heumilchbauern trägt tatsächlich indirekt dazu bei, dass die alpinen Weiden so prachtvoll wachsen. Das Grasen unserer Heumilchkühe auf den Grünflächen sorgt für Wachstumsimpulse bei den Pflanzen, wodurch keine permanente Nachsaat notwendig ist. Außerdem erfordert die hohe Pflanzenvielfalt weniger Dünge- und Pflanzenschutzmittel als intensiv genutzten Flächen.
Die nachhaltige Grünlandnutzung führt zu einem hohen Humusgehalt im Boden, der dadurch viel Kohlendioxid speichern und große Mengen an CO2 binden kann. Deshalb ist Heuwirtschaft gut fürs Klima. Außerdem speichern humusreiche Böden mehr Wasser und können damit längere Trockenperioden überdauern. Gut für uns, denn gießen wäre auf dieser großen Fläche äußerst schwierig!
Selbstversorger
Mit der Heuernte starten wir frühestens Ende Mai, manchmal auch erst im Juni. Wichtig ist mir, dass wir mit dem Ertrag unserer Wiesen und Weiden auskommen. Das Heu, dass wir produzieren, fressen unsere Kühe im Winter. Zukauf ist die absolute Ausnahme. So weiß ich ganz genau, wo das Futter für meine sieben Mädels herkommt.