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Käsebrot und Honigsemmel gehören zu den Klassikern, wenn es um kleine Genüsse am Morgen geht. Für besondere Geschmacksmomente müssen wir die bekannten Kombinationspfade jedoch verlassen und mutig einige Tropfen des goldig-süßen Honigs auf unseren Heumilch-Käse träufeln – am besten pur, ohne Brot und Butter. Warum haben wir das nicht schon viel früher gemacht?
Diese Frage ist berechtigt, handelt es sich beim Honig doch um das historisch älteste haltbar gemachte Lebensmittel. Seine komplexe Süße wurde lange Zeit als kostbares Küchengewürz betrachtet und erst Ende des 16. Jahrhunderts immer mehr durch Zucker ersetzt. Heute schätzen Genießer die vielschichtigen Aromen unterschiedlicher Honigsorten, die durch die regionale Flora, in der das Bienenvolk heimisch ist, entstehen.
Natürlich und vielfältig
Wie unsere Heumilchkühe lieben Honigbienen natürliche und artenreiche Wiesen, auf denen im Lauf der Jahreszeiten unterschiedlichste Pflanzen blühen und dem Honig so seinen besonderen Geschmack verleihen. In den Wäldern sammeln sie eifrig Honigtau, der nicht aus Pflanzennektar, sondern aus von Bienen gesammelten Honigtau, entsteht. Allein im Alpenraum kennen wir mehr als ein Dutzend unterschiedliche Sorten der natürlichen Süße, vom blumigen Alpenrosenhonig bis zum würzigen Waldhonig.
Geschickt kombiniert
Neugierigen Genießern erschließt sich also eine unglaubliche Fülle an Kombinationsmöglichkeiten, um Honig mit Heumilch-Käse zu entdecken. Wie auch bei anderen Käse-Freunden, zum Beispiel Säften, Tee und Wein, gilt auch hier: beide Partner sollten sich ebenbürtig sein oder sich im Charakter ergänzen. Beispielsweise sollte ein Honig die spezifische Würze eines mittelkräftigen Schnittkäses zurückhaltend begleiten, oder aber gänzlich neue Aspekte in das Geschmackserlebnis miteinbringen.
Interessant ist auch das Spiel mit den Konsistenzen der Lebensmittel: So schaffen rahmige Schnittkäsesorten mit milchigem Blütenhonig die perfekte Harmonie im Mund, während bröseliger Sauermilchkäse von karamelligem Waldhonig profitiert.
Drei besonders genussreiche Food Pairing-Möglichkeit liest du hier – viele weitere findest du in unserer kostenlosen Fibel „Heumilch-Käse und seine Freunde“.
Kombination für Einsteiger
Kräftig-schmelzender Weichkäse mit cremigem Blütenhonig
Das elegant-rahmige bis malzig-röstige Aromabild von jungen Weichkäsen mit Rotkultur, wie beispielsweise Alpbachtaler, Bachensteiner oder Großer Stinker findet in cremigem Blütenhonig einen Partner auf Augenhöhe. Der Honig fügt dem Käse mit seiner Süße und floralen Aromen eine stimmige Prise Extravaganz hinzu.
Heumilch-Käse und Honig für Fortgeschrittene
Kräftiger Schnitt- und Hartkäse mit Kastanienhonig
Bis zu zehn Monate gereifte Berg- und Alpkäse, aber auch Edelschaf- oder Steinsalzkäse profitieren von einem Honig-Partner mit ausgeprägtem Charakter. Die von malzig-röstigen Noten durchdrungene Süße des Käses kommt durch die zart bitteren Noten des Kastanienhonigs besonders zur Geltung.
Eine Kombination für Experimentierfreudige
Blauschimmelkäse mit Lavendelhonig
Für mildere Käsevertreter der Sorten Tiroler Blue oder Gorgonzola ist Lavendelhonig der perfekte Begleiter. Seine blumigen Aromen besänftigen die intensive Käsenote. Die leicht flüssige Textur des Honigs sorgt mit dem schmelzenden Teig für ein besonders angenehmes Mundgefühl.