Wie die Heumilchwirtschaft kleinbäuerliche Strukturen stärkt

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Zusammen und mit viel Leidenschaft – so bewirtschaften die meisten Heumilchbäuerinnen und Bauern ihre Höfe. In vielen Familien packen mehrere Generationen gemeinsam an und bleiben so in ihrer traditionellen Wirtschaftsweise am Puls der Zeit.

 

Es ist ein ständiges Geben und Nehmen, ein Vertrauen in die langjährige Erfahrung der Älteren und die frischen Ideen der Jungen: Wenn Familien einen Heumilch-Betrieb bewirtschaften, können sich im Idealfall alle aufeinander verlassen. So wie bei Familie Widlroither, die hoch über dem Mondsee den Nussbaumerhof betreibt. Hier leben und wirtschaften Veronika und Alois mit den Söhnen Felix und Georg, ihren Familien und der fast 90-jährige Schwiegermutter Anna. „Früher hat Anna auf die Kinder aufgepasst, damit wir Zeit hatten, die Hofarbeiten zu erledigen. Heute kann ich mich um Anna und unsere Enkelin Teresa kümmern, weil unsere Söhne viele Arbeiten übernehmen. Und Alois und ich können am Wochenende ausschlafen, weil Georg und unsere Schwiegertocher Cornelia die Stallarbeit übernehmen“, erzählt Veronika von ihrem Familienleben.

Wie die Heumilchwirtschaft kleinbäuerliche Strukturen stärkt

 

Familiengeführte Bauernhöfe

So wie die Widlroithers leben viele Heumilchbäuerinnen und Bauern: Rund 88 % der Heumilchbetriebe sind in Berggebieten angesiedelt, wo die Betriebsgröße aufgrund der begrenzten Fläche naturgemäß kleiner ausfällt. Die durchschnittliche Herdengröße liegt bei nur 17 Kühen. Diese kleinbäuerlichen Strukturen können meist im Familienverband bewirtschaftet werden. Knapp 70 % unserer Heumilchbäuerinnen und Bauern bewirtschaften weniger als 20 ha Nutzfläche.

 

Erfolgreiches Zusammenleben

Respekt und Rücksicht sind ganz wichtig für ein harmonisches Zusammenleben, davon ist Veronika überzeugt. Und: „Bei uns gibt es getrennte Wohnungen für alle Generationen. So kann man sich zurückziehen und die eigene Privatsphäre genießen“, verrät die Heumilchbäuerin. Zu Meinungsverschiedenheiten kommt es selten, auch wenn viele Dinge gemeinsam entschieden werden müssen. „Meine Schwiegermutter war immer ein sehr zurückhaltender Mensch und hat Alois und mich machen lassen. So möchte ich das auch halten“, blickt Veronika in die Zukunft.  Den ersten Schritt in diese Richtung sind Veronika und Alois bereits gegangen: „Die Jungen“ konnten einen modernen Laufstall durchsetzen.

 

Traditionelle Landwirtschaft mit Weitblick

Moderne Technik für das Tierwohl und die Erleichterung der Arbeit: Solche Neuerungen sind in vielen Familien Thema, die den Betrieb an die nächste Generation übergeben. Heumilchbäuerin Martina aus der Steiermark erzählt von einem langen Überlegungsprozess gemeinsam mit ihrer Familie, bevor der moderne Laufstall mit flexiblen „Fenstern“ und Mist-Roboter Wirklichkeit werden konnte. Auch Heumilchbäuerin Magdalena, die erst im Herbst 2020 gemeinsam mit ihrem Mann den Hof von den Schwiegereltern übernahm, hat vor kurzem mit dem Umbau des Stalls begonnen und nutzt ein App-gesteuertes Heutrocknungs-System. Die Technik alleine ist aber nicht alles: „Ohne die Hilfe meiner Schwiegereltern ginge es nicht, wir führen den Betrieb zu viert. Es ist ein gutes Gefühl, nicht alles alleine schaffen zu müssen,“ ist Magdalena froh um den Rückhalt in der Familie.

 

 

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