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Wer unter Laktoseintoleranz leidet, darf keine Milchprodukte essen? Was im ersten Moment logisch erscheint, ist so nicht richtig. Der Großteil der Käsesorten ist nämlich auch ohne expliziter Kennzeichnung laktosefrei oder enthält nur geringste Mengen Milchzucker.
Laktose, auch Milchzucker genannt, ist ein natürlicher Bestandteil der Milch und ist daher in einigen Milchprodukten enthalten. Als Säugling ist der Körper darauf eingestellt sich von Muttermilch zu ernähren. Dazu produziert er im Dünndarm das Enzym Lactase, welches die Laktose spaltet und somit hilft, Milchzucker zu verdauen. Bei manchen Menschen verringert sich im Laufe des Erwachsenwerdens die Laktaseproduktion und der Milchzucker kann nicht mehr vollständig abgebaut werden. Dies kann zu Beschwerden wie Übelkeit, Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen und ähnlichem führen. Anders als bei einer Milchallgergie handelt es sich bei der Laktoseintoleranz um eine Unverträglichkeit. Daher ist die Verträglichkeit und das Ausmaß der Beschwerden bei jedem Menschen unterschiedlich.
Folgende Tipps helfen dir beim Kauf von Heumilchkäse und Heumilchprodukten:
- Als fast laktosefrei werden Lebensmittel bezeichnet, die weniger als 1g Laktose auf 100g des Produktes enthalten. Als Regel gilt: Hart- und Schnittkäse enthalten keine Laktose mehr (< 0,1g/100g). Auch bei den meisten Weichkäsesorten (ca. 0,1g/100g) ist der Milchzucker nur mehr in Spuren vorhanden So können beispielsweise die meisten Heumilchkäse wie Bergkäse, Emmentaler, Tilsiter, Alp- und Rässkäse bedenkenlos genossen werden. Auch Sauermilchkäse wie Graukäse oder Surakäs sind übrigens laktosefrei.
- Käse, die nicht reifen und frisch verzehrt werden sowie klassische Milchprodukte, sind hingegen nicht laktosefrei. Hier kann man noch unterscheiden zwischen Milchprodukten mit einem mittleren Laktosegehalt (1 – 4,5g Laktose/ 100g) und laktosereichen Produkten (über 4,5g/ 100g)
- Wer unter Laktoseintoleranz leidet, sollte zuerst in kleinen Mengen ausprobieren, ob er Frischkäse, Topfen oder Sauerrahm und Crème fraiche, Joghurt, Buttermilch sowie Rahm bzw. Sahne verträgt. Mit 1 – 4,5g Laktose auf 100g des Produktes zählen sie zu den Lebensmitteln mit einem mittleren Milchzuckergehalt. Meistens sind diese Produkte jedoch gut verträglich, da bei ihrer Herstellung Molke entfernt wurde, in der die meiste Laktose enthalten ist.
- Auf laktosereiche Lebensmittel (über 4,5g Laktose auf 100g des Produktes) wie auf Milch, Molke, Kakao, Kondensmilch sowie Molkepulver und (Mager-)Milchpulver sollte besser verzichtet werden, sofern man empfindlich auf Laktose reagiert.
Ob ein Heumilch-Produkt Laktose enthält, findet man leicht über unserer Übersichtseite heraus, wenn man auf das entsprechende Bild klickt.
Damit ein Produkt auf der Verpackung als laktosefrei gekennzeichnet werden darf, sind kostenpflichtige Untersuchungen nötig. Gerade für kleine Hersteller rechnen sich diese Kosten nicht, auch wenn ihre Produkte gar keine bis wenig Laktose enthalten. Speziell bei einer bestehenden Laktoseintoleranz ist es daher von Vorteil zu wissen, welche Produkte einen geringen Bestand haben oder frei von Milchzucker sind.
Quellenangabe:
• Internetquelle; Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG); Laktoseintoleranz; Inh. Domain IQWiG, https://www.gesundheitsinformation.de/laktoseintoleranz.2113.de.html (Stand 18.12.2019)
• Ledochowski M, Bair H, Fuchs D. Laktoseintoleranz. Ernährungsmed 2003; 5(1): 7-14. (Stand 18.12.2019)
• Internetquelle; Ordensklinikum Linz; Schwerpunkt Bauch – Laktoseintoleranz; Inh. Domain: Ordensklinikum Linz Elisabethinen https://www.ordensklinikum.at/de/patienten/medizinische-schwerpunkte/bauch/organeerkrankungen/duenndarm/laktoseintoleranz/ (Stand 18.12.2019)
• Internetquelle; Besser gesund leben; Welche Milchprodukte enthalten am wenigsten Laktose, Inh. Domain: Besser gesund leben https://bessergesundleben.de/welche-milchprodukte-enthalten-am-wenigsten-laktose/ (Stand 18.12.2019)