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Nützlinge wie Bienen, Hummeln und andere Insekten, aber auch Vögel spielen eine wichtige Rolle im Kreislauf der Natur. Insekten bestäuben Blumen, Büsche und Bäume, Vögel befreien sie von Schädlingen und helfen so dabei, die Artenvielfalt in unserer Umwelt zu erhalten. Gleichzeitig sind viele Arten der kleinen Helfer selbst bedroht. Wer Insekten schützt und ihnen einen Rückzugsort im Garten oder auf dem Balkon gibt, tut deshalb nicht nur etwas für die Tiere, sondern handelt nachhaltig und zukunftsgerichtet.
So wie unsere Heumilchbauern, die ihre Wiesen und Weiden richtig reifen lassen, bevor sie gemäht werden. Auf diese Weise stehen die Gräser und Kräuter länger in voller Blüte und bieten Nahrung und Rückzugsort für Insekten und kleine Tiere. Auch bei der Mahd achten die Heumilchbauern darauf, dass nie alle Wiesen gleichzeitig geschnitten werden, um den wertvollen Lebensraum für die kleinen Bewohner zu erhalten. Mehr zur mosaikartigen Bewirtschaftung erfährst du hier.
Doch auch auf kleinen Flächen im urbanen Raum können sich Insekten wohl fühlen. Als Faustregel gilt: Je natürlicher und „wilder“ der Garten, desto besser für die Natur und ihre Lebewesen.
Was einen artenfreundlichen Garten ausmacht
- Verschiedene Blühzeiten: Um Bienen und andere Insekten den ganzen Sommer über gut zu versorgen, solltest du Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeiten anlegen. Ein überlegter Mix aus Stauden wie z.B. Wiesensalbei, Malven, Brombeeren und Walderdbeeren ist nicht nur wunderschön anzusehen, sondern bietet den Nützlingen mehrere Monate Nahrung. Kräuter- und Gemüsepflanzen, die auch auf einem Balkon oder dem Fensterbrett wachsen, können sogar über den Herbst hinaus ausblühen.
- Wildblumen: Wer über eine ungenutzte Rasenfläche verfügt, kann eine Wildblumenwiese anlegen. Zu Bedenken ist, dass eine solche Wiese – ähnlich wie die Weiden unserer Heumilchbauern – nur schwer zu begehen ist. Um Nahrungsangebot und Lebensraum für Bienen & Co. zu bieten, sollte sie, wenn überhaupt, nur zweimal pro Jahr gemäht werden. Alternativ kannst du Wildblumensamen in einem Balkonkasten aussähen. Die Mini-Wiese ist wunderschön anzusehen und bietet Insekten einen reich gedeckten Tisch.
- Trinkstelle: Auch Insekten und Vögel brauchen Flüssigkeit. Eine Schale mit Wasser im Garten oder auf dem Balkon lädt Vögel zu einem Bad ein. Große Steine im Wasser unterstützen Insekten dabei, wieder aus dem Wasser zu klettern, sollten sie hineingefallen sein.
- Nisthilfen für Wildbienen: Wildbienen leben im Gegensatz zu Honigbienen oft einzeln oder in kleinen Gruppen. Sie brauchen Rückzugsorte, die sie aufgrund von Versiegelung und naturfernen Grünflächen gerade in Städten immer seltener finden. Sogenannte Bienenhotels, aber auch Totholzstapel können hier Abhilfe schaffen. Manche Bienen nisten gerne in verblühten Pflanzenstängeln, in Schilf oder Bambus. Auch hier gilt: je geringer der Einfluss des Menschen (durch Jäten, Abtragen von totem Material etc.), desto besser ist es für die Insekten. Ein Bienenhotel findet auch auf einem trockenen, windgeschützten Balkon Platz.
- Gärtnern ohne Chemie: Zugegeben, nicht alle Insekten machen Freude im Garten. Wenn Schnecken, Blattläuse oder Mehltau um sich greifen, ist der Ärger groß und die Giftabteilung im Baumarkt nicht weit. Bevor du die Chemiekeule schwingst, bedenke: Was der Schnecke schadet, ist auch für den Regenwurm nicht gut – und was der Blattlaus an den Kragen will, schmeckt Marienkäfern und Bienen garantiert nicht. Frage nach einer insektenfreundlichen, pestizidfreien Alternative, die gezielt Schädlinge bekämpft und Nützlinge schützt.
Dein Garten ist bereit für viele kleine Helferlein? Dann atme durch und genieße die Natur, die dich umgibt. Wenn du genau hinsiehst, entdeckst du vielleicht sogar den einen oder anderen Bewohner, den du noch gar nicht kanntest? Möchtest du genauer wissen, wie Heumilch die heimische Artenvielfalt fördert? Dann lese hier mehr zur Artenvielfalt