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Mindestens 120 Tage im Jahr können Heumilch-Kühe an die frische Luft, eine dauernde Anbindehaltung ist strengstens verboten. Auf vielen Heumilch-Bauernhöfen haben die Tiere sogar ganzjährig die Möglichkeit auf Auslauf. Oft verbringen die Kühe die kalten, ungemütlichen Wintertage aber von sich aus lieber im warmen, gemütlichen Stall. Und in ein paar Wochen können sie wieder frische Kräuter und Gräser auf den Wiesen genießen.
Wer also ein Glas Heumilch trinkt oder einen Käse aus Heumilch verkostet, unterstützt das Wohlbefinden der Tiere. Denn gerade die kleinbäuerlichen Strukturen der Heuwirtschaft ermöglichen eine individuelle und persönliche Tierbetreuung. Das Heumilch-Regulativ legt eine Vielzahl an Tierwohl-Maßnahmen fest, die für eine optimale Tier-Gesundheit sorgen.
Artgerechte Fütterung der Tiere
Grundlage der Tiergesundheit ist die Fütterung. Heumilchkühe, -ziegen und -schafe fressen im Sommer frische Gräser und Kräuter auf den Almen, Wiesen und Weiden, im Winter erhalten sie bestes Heu. Der Anteil an Raufutter muss mindestens 75% bei konventioneller Heumilch und mindestens 85% bei Bio-Heumilch der Jahresration Trockenmasse ausmachen. Daneben bekommen die Tiere ergänzend geringe Mengen an Getreideschrot, das aus Europa stammt und kontrolliert gentechnikfrei ist. Die Fütterung von Silage ist strengstens verboten.
Wohlergehen am Hof und auf der Alm
Heumilchkühe lieben die Bewegung, verbringen aber als Wiederkäuer auch die Hälfte des Tages mit Ruhen und Verdauen. Heumilchbäuerinnen und Bauern sorgen daher für einen großzügigen Liegeplatz mit viel Frischluft im Stall, der bestens mit Wasser versorgt wird. Denn Kühe benötigen bis zu 120 Liter Wasser pro Tag. Aber auch auf der Weide wird frisches Wasser in ausreichendem Maß und gut erreichbar zur Verfügung gestellt. Und mit den beliebten Kratzbürsten können sich die Heumilch-Kühe zwischendurch eine angenehme Kopf- und Rückenmassage gönnen.
Tierische Vielfalt
Die meisten Heumilch-Betriebe befinden sich in den Berggebieten Österreichs und im Allgäu. Im Schnitt versorgen unsere Heumilchbäuerinnen und Bauern 17 Kühe am Hof. Sie kennen ihre Tiere beim Namen und achten auf deren Persönlichkeit und Charaktereigenschaften. Die wichtigsten Rinderrassen im Alpenraum sind Braunvieh, Grauvieh und Original Pinzgauer. Daneben gibt es zahlreiche weitere Rassen, die perfekt an die Anforderungen der Heuwirtschaft und die hohen Almlagen angepasst sind.
Mit jedem Schluck Heumilch ermöglichen wir es unseren Kühen, sich in einer herrlichen Umgebung zu bewegen und ihr Leben unter den bestmöglichen Bedingungen zu verbringen.