Heumilch startet mit gutem erstem Schnitt in die diesjährige Heuerntesaison

 

Christiane Mösl und Markus Fischer freuen sich über einen gelungenen Heuerntestart

Bei der Heuwirtschaft handelt es sich um die ursprünglichste Form der Milcherzeugung. An den Lauf der Jahreszeiten angepasst, verbringen Heumilchkühe den Sommer auf Wiesen, Weiden und Almen, wo eine Vielzahl an Gräsern und Kräutern wächst. Im Winter werden die Tiere mit Heu versorgt. Als Ergänzung erhalten sie Getreideschrot. Heumilch ist die einzige Milchsorte, die gänzlich auf Gärfutter wie Silage verzichtet, und daher als Spezialmilch für die Käseherstellung gilt.

Premium-Heu als Grundlage für hohe Qualität der Heumilch
Für die Heumilchbauern sind der Mai und der Juni besonders wichtige Monate. Denn neben der kürzlich begonnenen Weidesaison für die Heumilchkühe startet nun auch die Heuernte. „Hochqualitatives Heu ist das Grundfutter für unsere Kühe im Winter und die Basis für die hohe Qualität der Heumilch-Produkte in der kalten Jahreszeit“, betont Markus Fischer, 1. Vorsitzender der ARGE Heumilch Deutschland. Ein wichtiges Kriterium, um Premium-Heu zu ernten, ist neben einem guten Erntestart auch die Artenvielfalt auf den Grünlandflächen der Heumilchregionen. „Unsere Heumilchbauern mähen viele Flächen erst dann, wenn eine Vielzahl der Gräser und Kräuter in voller Blüte steht und die Artenvielfalt am größten ist. Außerdem werden nicht alle Felder auf einmal gemäht, sondern zeitlich gestaffelt und räumlich versetzt“, so Fischer.

Heuwirtschaft schont Klima
Aber nicht nur die Förderung der Artenvielfalt ist ein essenzieller Teil der Heuwirtschaft, auch das Klima profitiert. Durch die Bewirtschaftung des Dauergrünlands bleibt Kohlenstoff im Boden gebunden. Aufgrund des hohen Humusgehalts speichern Wiesen und Weiden in oberen Bodenschichten pro Hektar etwa ein Drittel mehr Kohlenstoff als Ackerböden. In tieferen Bodenschichten speichert das Grünland sogar mehr Kohlenstoff als der durchschnittliche Waldboden.

Auch das Tierwohl wird großgeschrieben: Laufställe, Auslauf und Weide sorgen für ausreichend Bewegung der Tiere, und das an mindestens 120 Tagen im Jahr. Dauernde Anbindehaltung ist nicht erlaubt.

ARGE Heumilch setzt sich für Erhalt der Heuwirtschaft ein
„Die ARGE Heumilch hat es sich zum Ziel gesetzt, Konsumentinnen und Konsumenten die Vorteile der Heuwirtschaft für Tier, Natur und Mensch näher zu bringen, um die traditionelle Heuwirtschaft zu erhalten“, erklärt Christiane Mösl, Geschäftsführerin der ARGE Heumilch. Nur mehr 3% der Milchgewinnung in Europa erfolgt auf diese ursprüngliche Art und Weise. „Rückenwind auf dem deutschen Markt erhalten wir durch eine EU-Absatzförderung, die zur Stärkung dieser nachhaltigen Milchgewinnung vergeben wurde“, betont die ARGE Heumilch-Geschäftsführerin.

Die ARGE vereinigt 8000 Heumilchbäuerinnen und Bauern sowie über 90 Verarbeiter im Alpenraum. 500 Heumilchbauern und 12 Käsereien betreiben die traditionelle Heuwirtschaft in Bayern und Baden-Württemberg. Weitere Hauptproduktionsgebiete sind Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Oberösterreich, die Steiermark sowie die Ost- und Zentralschweiz. 2021 haben die Mitglieder der ARGE Heumilch zusammen 610 Millionen Kilogramm Heumilch zu nachhaltigen, hochqualitativen Milchprodukten verarbeitet. In Bayern und Baden-Württemberg allein belief sich die verarbeitete Menge auf 80 Millionen Kilogramm, davon waren 54 Prozent Bio-Heumilch.