Trotz der wechselhaften Witterungsbedingungen konnten die Heumilch-Betriebe auch aufgrund des warmen Oktobers eine durchaus sehr gute Heuernte 2023 einfahren. Für die in ihre Ställe zurückgekehrten Heumilchkühe steht bereits seit Ende September ein sanfter Übergang von frischem Gras und Kräutern zu Heufutter an.

Die diesjährige Heuernte begann mit einem durchwegs guten ersten Schnitt. Es folgten aber wechselhafte Wetterbedingungen wie starke Regenfälle und einige Trockenperioden. Über die ganze Saison hinweg konnte insbesonders dank des warmen Herbstes eine ausgeglichene Heuernte mit einer sehr guten Heuqualität eingefahren werden. Die veränderten Wetterbedingungen aufgrund des Klimawandels stellen die Heumilchbetriebe vor Herausforderungen. Die Heuernte beginnt früher und im Herbst ist es länger möglich, die Wiesen zu mähen. Dafür bringt der Sommer immer öfter Trockenperioden mit weniger Ertrag. „Daher sind die Heumilchbauern und -bäuerinnen dabei, die Bewirtschaftungspraktiken anzupassen, um nach wie vor qualitativ hochwertige Heuernten zu erzielen“, weiß Karl Neuhofer, Obmann der ARGE Heumilch.

Hochwertiges Heu als Winterfutter
Während im Tal Heu geerntet wurde, verbrachten die Kühe die Sommermonate auf der Alm. Sie profitierten dieses Jahr von einer sehr guten Futtersituation in den Höhenlagen und genossen den frischen Aufwuchs. „Nach monatelanger Frischgrasfütterung bei der Alm- und Weidewirtschaft erhalten die Kühe nun wieder hochwertiges Heu. Der Übergang erfolgt fließend, wobei das Gras immer weniger und das Heu immer mehr wird. Dieses schonende Verfahren ist entscheidend für die Gesundheit der Milchkühe, da sich die Verdauung langsam anpassen kann“, erklärt Karl Neuhofer. Dabei mischen die Heuwirtschaftsbetriebe die Schnitte: Das Heu von der ersten Mahd im Frühjahr ist strukturreich und liefert den Kühen viel Energie und Rohproteine. Dazu kommt Heu der Folgeschnitte, welches feiner und reich an Rohproteinen ist, sowie viele Kräuter enthält. Somit ist eine ausgewogene Ernährung für die Heumilch-Kühe während der Wintermonate gesichert.

Winterfütterung bringt Vorteil für die Käseproduktion
Ein großer Vorteil der Heufütterung ist, dass sie eine sehr hohe Milchqualität hervorbringt. Nur mit Heumilch können aufgrund des konsequenten Silageverzichts lang gereifte Schnitt- und Hartkäse wie Bergkäse oder Emmentaler ohne mechanische Behandlung und ohne Zusatz- und Konservierungsstoffe hergestellt werden. Deshalb gilt Heumilch als Spezialmilch für die Käseproduktion.