Wiesenarten, Weiden und Almen bestimmen
Heumilchbauern leisten durch ihre Arbeit einen erheblichen Beitrag zum Schutz des Artenreichtums und zur nachhaltigen Pflege der Kulturlandschaften in den Alpen. Erhalten Sie einen umfassenden Eindruck über die Vielfalt der Wiesen-, Weiden- und Almentypen und entdecken Sie 50 verschiedene Pflanzengesellschaften.
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Alpen-Ampfer-Flur
Um Almhütten, Viehtränken, Viehställe und Viehlager bilden sich häufig hochstaudenreiche, auffallend üppige und sich stark von den umgebenden Almflächen unterscheidende Pflanzenbestände aus, die man als Lägerfluren bezeichnet.
Alpen-Kratzdistel-Flur
Mit zunehmender Höhenlageersetzen die Bestände mit der Alpen-Kratzdistel in der alpinen Stufe die Alpen-Ampfer-Fluren. Gleichzeitig ändern damit die Lägerfluren markant ihr Erscheinungsbild.
Bach-Distel-Wiese
Bach-Distel-Wiesenkommen wie die Kohl-Distel-Wiesen auf nährstoffreichen, feuchten bis nassen Böden entlang von Bachläufen oder Mulden vor.
Baldrian-Kohl-Distel-Wiese
Auf basenreichen, feuchten bis nassen, grundwasserbeeinflussten Böden kann sich diese, den Bach-Distel-Wiesen sehr ähnliche, hochstaudenreiche Baldrian-Kohl-Distel-Wiese ausbilden.
Berg-Glatthaferwiese
Im oberen Bereich der Höhenamplitude treten Typen der Glatthaferwiesen auf, in denen neben dem Glatthafer auch der Goldhafer vermehrt vorkommt.
Blaugras-Horst-Seggenrasen
Blaugras-Horst-Seggenrasen stellen den am weitesten verbreiteten Urwiesen-Typ der Alpen dar.
Brauner-Storchschnabel-Goldhaferwiese
Wie die Goldhaferwiesen der Zentralalpen sind auch die Goldhaferwiesen mit Braunem Storchschnabel in den zentralen Alpenketten auf sauren Böden verbreitet, jedoch weniger bekannt.
Bürstlingsrasen
Bürstlingsrasen sind die am weitesten verbreiteten und großflächigsten Weideflächen der Almregionen. Dominiert werden sie durch den Bürstling (Borstgras).
Faltenschwingel-Rasen
Faltenschwingel-Rasenzählen zu den Violett-Schwingel-Rasen. Der namensgebende Falten-Schwingel ist eine Kleinart des Violett-Schwingels mit starkem östlichem Verbreitungsschwerpunkt.
Felsen-Zwenken-Magerrasen
Felsen-Zwenken-Magerrasen sind subkontinentale Halbtrockenrasen, die in West- und Südösterreich vorkommen.
Fingerkraut-Fiederzwenken-Rasen
Dieser Typ der Magerrasen mit Fieder-Zwenke als dominantem Obergras ist vor allem auf flachgründigen, kalkhaltigen Böden ausgebildet.
Flaum-Trespen-Glatthaferwiesen
Gelegentlich dominiert die Flaum-Trespen-Wiese in Tallagen, teils großflächig, teils bleibt sie auf einzelne Abschnitte und Randbereiche größerer Grünlandflächen beschränkt.
Fuchsschwanz-Wiese
Fuchsschwanz-Wiesen sind entlang von Flüssen und Bächen bzw. deren Überschwemmungsbereich ausgebildet.
Glatthafer-Wiese
Die Glatthaferwiese ist der am weitesten verbreitete Wiesentyp der unteren Höhenlagen auf frischen Böden.
Inneralpine Wermutstauden-Flur
In stark beweideten Flächen innerhalb der inneralpinen Trockengebiete gedeihen durch Beweidung stark belastete Trockenrasen.
Italienisches-Raygras-Wiesen
Wiesen mit reichlich Italienischem Raygras sind sehr intensivgenutzte Flächen.
Kälberkropf-Hahnenfuß-Wiese
Meist kleinflächig an quelligen, sickerfeuchten und durchrieselten Standorten oder entlang von Bachgräben kann der Behaarte Kälberkropfgemeinsam mit dem weißblühenden Eisenhutblättrigen Hahnenfußüppige und krautreiche Fluren bilden.
Kälberkropf-Wiese
Auf nährstoffreichen, feuchten und wasserzügigen Standorten können sich im Randbereich von frischen Glatthaferwiesen feuchte Wiesentypen ausbilden, die sich durch das reichliche Vorkommen des Behaarten Kälberkropfs auszeichnen.
Kalkmagerweiden
Die Kalkmagerweiden sind intensiv beweidete Halbtrockenrasen. Durch Verbiss kurz gehalten, sind die Weiden kurzrasig, dafür oft blütenreich.
Knollen-Hahnenfuß-Glatthaferwiesen
Die Knollen-Hahnenfuß-Glatthaferwiesen stellen einen vergleichsweise mageren und trockenen Typ der Glatthaferwiesen dar.
Kohl-Distel-Wiese
Auf nährstoffreichen, feuchten bis nassen Böden mit hochstehendem Grundwasser entlang von Bachläufen sowie im Umfeld von Teichen oder ehemaligen Auwäldern können sich die üppig wirkenden, krautreichen Kohl-Distel-Wiesen ausbilden.
Kontinentale Trockenrasen
Kontinentale Trockenrasen kommen in Österreich vorwiegend im Osten des Landes mit kontinentalem Klima vor.
Kreuzblumen-Fieder-Zwenken-Rasen
Kreuzblumen-Fieder-Zwenken-Rasen werden zu den Subkontinentalen Halbtrockenrasen gezählt, welche im östlichen, kontinentaleren Österreich die westlicher verbreiteten Subatlantisch-Mediterranen Halbtrockenrasen vertreten.
Krumm-Seggenrasen
Auf Urgestein in den Zentralalpen weit verbreitet sind niedrigwüchsige Urwiesen, die auch während der Wachstumszeit meist „herbstlich“ wirken.
Läger-Rispengras-Flur
Das Läger-Rispengras kann an frischen bis feuchten, trittbelasteten Standorten zur Massenentwicklung kommen und grasreiche Bestände dominieren.
Lärchenwiesen
Lärchenwiesen verdanken ihre Existenz ausschließlich der Wirkung des Menschen. Diese „Wiesenwälder“ sind die Folge des Auslichtens der Wälder, bei dem man alle anderen Baumarten entfernt und gleichzeitig die Lärchen in einem lockeren und lichten Bestand erhalten beziehungsweise gefördert hat.
Magere Kalk-Halbtrockenrasen
Halbtrockenrasen nehmen eine Mittelstellung zwischen den frischeren Glatthaferwiesen und den Trockenrasen ein. Die Mageren Kalk-Halbtrockenrasen sind eine sehr artenreiche und bunte Wiesengesellschaft mit geschlossener Pflanzendecke.
Mitteleuropäische Pfeifengraswiese
Auf basenreichen, meist ganzjährig feuchten bis nassen Böden können sich bei extensiver Bewirtschaftung Pfeifengraswiesen entwickeln.
Mittelgebirgs-Goldhaferwiesen
In der montanen Stufe treten im Bereich der Goldhaferwiesen mittel-hohe Wiesentypen auf, in denen Goldhafer und Rispengräser die dominierenden Gräser sind und der Glatthafer in den Hintergrund tritt.
Nordalpine Goldhaferwiese
In den Nördlichen Kalkalpen schließen an die Glatthaferwiesennach oben Goldhaferwiesen mit reichlich großen Sterndolden an.
Polster-Seggenrasen
Polster-Seggenrasen stellen den kalkalpinen Urwiesentyp dar, der die extremsten Standorte besiedelt.
Praealpine Pfeifengraswiese
Praealpine Pfeifengraswiesen sind weniger weit verbreitet und bekannt als die Mitteleuropäischen Pfeifengraswiesen, die den zentralen Typ der Pfeifengraswiesen darstellen.
Rasen-Schmielen-Alpen-Rispengras-Flur
Innerhalb von Almweiden können sich artenarme Bestände mit reichlich Alpen-Rispengras ausbilden.
Ross-Minzen-Blau-Simsen-Flur
Ross-Minzen-Simsen-Bestände sind die charakteristischen Pflanzengesellschaften im Umfeld von Viehtränken, Rinnsalen und Quellen innerhalb von Weideflächen, aber auch entlang des Ufers von kleinen Wasserläufen und episodisch wasserführenden Gräben.
Rost-Seggenrasen
Rost-Seggenrasen sind gutwüchsige, wiesenartige Formationen auf tiefgründigen und gut durchfeuchteten Böden.
Rot-Schwingel-Straußgras-Weide
In der Bergstufe bilden sich aufgrund der kühleren und niederschlagsreicheren Verhältnisse die mageren Rot-Schwingel-Straußgras-Weiden aus.
Saatgrasland
Auf frischen, nährstoffreichen Böden werden durch die Einsaat von Grünlandmischungen Saatwiesen geschaffen, die einen hohen Gräser- und Klee-Anteil aufweisen.
Salbei-Glatthaferwiesen
In meist südwärts geneigten Hanglagen können sich auf vorzugsweise kalkreichen Böden trockene und magere Formen der Glatthaferwiesen ausbilden.
Simsen-Pfeifengraswiese
Dieser an Simsen (Binsen)reiche Typ der Pfeifengraswiesen ist vorwiegend auf basenarmen Standorten ausgebildet und zählt zu den bodensauren Pfeifengraswiesen.
Simsen-Weide
Auf stark beweideten Flächen bilden sich auf stau- und sickernassen Böden häufig binsenreiche Weiden aus.
Subalpine Kammgrasweide
An die Rot-Schwingel-Straußgrasweiden der unteren bis mittleren montanen Stufe schließen sich in Kalkgebieten nach oben hin die Subalpinen Kammgrasweiden an.
Subalpine Lägerflur
Lägerfluren mit Alpen-Greiskraut werden häufig als Untereinheit der Alpenampfer-Fluren betrachtet. Der Alpen-Ampfer kommt in diesen Flächen zwar ebenfalls vor, spielt allerdings nur eine untergeordnete Rolle.
Subalpine Milchkrautweide
In der subalpin-alpinen Stufe bilden sich auf tiefer gründigen und frischen Böden artenreiche, bunte und krautreiche Fettweiden aus, welche die subalpinen Kammgrasweiden ablösen.
Sumpf-Distel-Wiese
An vernässten, durchsickerten oder grundwasserbeeinflussten Standorten können sich hochstaudenreiche Nasswiesen ausbilden, in denen (im Gegensatz zu anderen distelreichen Feucht- und Nasswiesen)die stachelige Sumpf-Kratzdistel auftritt.
Sumpf-Storchschnabel-Mädesüß-Fluren
Sumpf-Storchschnabel-Mädesüß-Fluren sind hochwüchsige, durch das Echte Mädesüß charakterisierte Hochstaudenfluren. Die Bestände sind in der kultivierten Wiesenlandschaft meist nur als relativschmale Säume ausgebildet.
Tragant-Trespen-Trockenrasen
Inneralpine Trockenrasen sind im Wesentlichen auf niederschlagsarme Gebiete im westlichen Österreich, der Schweiz und Norditalien beschränkt.
Überschwemmungswiesen
In mehrmals jährlich überschwemmten Aulandschaften haben sich Grünlandtypen entwickelt, die sowohl an Überschwemmungen und Überstauung als auch an Trockenperiodenangepasst sind.
Waldbinsen-Wiese
Die Gewöhnliche Waldbinse ist eine auffallend breitblättrige, zu den Sauergräsern gehörende Art. Sie kommt in mehreren Typen der Nasswiesen und Hochstaudenfluren vor.
Weidelgras-Weiden
Weidelgras-Weiden sind die typischen Fettweiden der unteren Höhenlagen. Durch die intensive Weidenutzung und den damit verbundenen Selektionsdruck sind sie relativ artenarm.